Stipendiatin

Elshan Ghasimi

Elshan Ghasimi ist Meisterin der persischen Langhalslaute Tar und der klassischen persischen Musik. Sie begann ihre Ausbildung im Alter von neun Jahren am Teheran Conservatory of Music. Mit 17 Jahren wurde sie jüngstes Mitglied des Iranian National Orchestra (1998–2006) unter der Leitung von Farhad Fakhreddini. Seit 2016 lebt sie in Deutschland, wo sie als Solistin und Komponistin arbeitet und mit Ensembles wie Concerto Köln und Ensemble ɛkstʁaktə (Extrakte) auftritt.

Seit September 2023 ist sie Stipendiatin der Concerto21 Stiftung. Die Stiftung begleitet sie insbesondere in ihrer Auseinandersetzung mit klassischer persischer Musik.

Kunstwerke sind Spiegelbilder ihrer Zeit. Eine iranische Musikerin in der Diaspora, die ihre musikalische Arbeit in ihrem Heimatland nicht veröffentlichen durfte, erneuert als erste Frau das uralte Melodien-Repertoire der klassischen persischen Musik, den Radīf. Sie tritt damit auch als Bewahrerin einer Musiktradition auf, die nach der islamischen Revolution von 1979 droht, abzureißen. Seit 2009 zählt der Radīf zum 'immateriellen Kulturerbe der Menschheit' der UNESCO.

Der Radīf als Melodienrepertoire der klassischen persischen Musik ist in insgesamt zwölf Module und melodische Einheiten aufgeteilt, den sogenannten Dastgahs und Guschehs. Diese Melodien werden teils seit tausenden von Jahren, bis ins 20. Jahrhundert allein mündlich, überliefert. Im ersten Kapitel des auf mehrere Jahre angelegten Kompositionsvorhabens widmet sich Ghasimi den 34 Melodien des Moduls Dastgāh-e Shur. Die Uhraufführung ihrer Neuinterpretation des Radīf im Bode-Museum am 10. November 2022, wurde live mitgeschnitten.

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Titelfoto © Stark&Shakupa